Montag, 16. Oktober 2006

Gaudí in Barcelona

Wer in Barcelona unterwegs ist, wird unweigerlich auf die Bauwerke des Architekten Antoni Gaudís (1852-1926) treffen. Neben Domènech und Cadafalch war er der bekannteste Vertreter des Modernismus (Art Nouveau), welche die Architektur der Stadt über 30 Jahre lang geprägt hatte.
Neben Gebäudeaufträgen wurde Gaudí von seinem Gönner Eusebi Güell auch beauftragt eine Gartenstadt als Vorort auf einem Hügel mit Blick auf die Stadt zu planen. Das Vorhaben wurde zwar letztendlich ein finanzieller Flop, aber geblieben ist ein wunderschönes Erholungsgebiet - der Park Güell - wo man den Großstadtalltag für eine Weile hinter sich lassen kann.


Im Park Güell


Brunnen vor der Sala Hipóstila


Blick auf den Haupteingang mit den zwei Türmen


Deckendekoration im "Saal der 100 Säulen"


Ein nachempfundener Kreuzgang im Park Güell


Ein Abschnitt der bunt-gekachelten Banc de Trencadis


Blick auf die Promenade mit geschlängelten, bunt-gekachelten Sitzbank


Steinbaumallee


Ein weiterer stilisierter Kreuzgang im Park

Daneben hatte Gaudí auch mehrere Wohnhäuser entworfen, welche in der Stadt verteilt sind. Das bekannteste Haus ist sicher das Casa Milà, benannt nach seinem Besitzer, welches aber inzwischen den Spitznamen La Pedrera - der Steinbruch - trägt nachdem irritierte Einheimische Gaudí bei seiner Arbeit zugesehen haben.
Auf dem Dach des Gebäude kann man die wohl meist fotografiertesten Schornsteine der Welt bewundern, welche wie mittelalterliche Ritter aussehen. Gaudí hatte ein ausgeklüngeltes Lüftungssystem für das Haus entwickelt, das im Sommer die Wohnungen kühl und im Winter warm hält.
Im vierten Stock von La Pedrera konnte man eine Wohnung besichtigen, welche im Stil der damaligen Zeit eingerichtet wurde. Dabei sieht jede Wohnung des Hauses anders aus! Seit 1984 zählt das Gebäude zum UNESCO Weltkulturerbe.


Casa Batllò


La Pedrera


Schornstein auf der Casa Milà


Noch mehr Schornsteine...


Blick auf das Dach der Casa Milà

Das berühmteste Bauwerk der Stadt - welches nach über 120 Jahren Bauzeit, aber immer noch eine Baustelle ist - ist wohl aber die Sagrada Familia. Gaudí hatte bis zu seinem Tode über 40 Jahre lang am Bau des Sühnetempels gearbeitet! Mit der Fertigstellung wird etwa bis zum 100.Todestag Gaudís gerechnet. Der Tempel wurde von Anfang an nur von den Spenden von Gläubigern und Bewunderern des Bauwerks finanziert! Bis heute wurden acht der 12 Glockentürme der Fassaden gebaut, welche die 12 Aposteln symbolisieren sollen. Vier weiter Türme, welche die Evangelisten symbolisieren und ein gigantischer 170m hoher Turm sind noch geplant. Mit einem Aufzug kann man auf einen der fertigen Türme hochfahren und einen Blick über die Stadt genießen. Die Kirche hatte sich bis zu seinem tragischen Unfalltod zu Gaudís persönlicher Obsession entwickelt.


Temple Expiatori de la Sagrada Familia


Bunte Fenster


Die Fassade der Weihnachtskrippe


Einer der 12 geplanten Glockentürme

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